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Pressemitteilung 198/2009

198/09 - 23. Oktober 2009

Spitzenbilder von Spitzenforschung oder: So schön ist Physik

Für seine vierteilige Fotoserie über die Arbeit des Augsburger Sonderforschungsbereichs 484 erhielt der Wissenschaftsfotograf Bernd Müller den diesjährigen PUNKT-Preis von acatech

Mit Motiven aus dem Sonderforschungsbereich (SFB) 484 des Instituts für Physik der Universität Augsburg hat der Augsburger Wissenschaftsfotograf Bernd Müller den diesjährigen PUNKT-Preis für Technikjournalismus der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in der Kategorie Fotografie gewonnen. "Wir gratulieren Herrn Müller herzlich zu dieser Auszeichnung", so Prof. Dr. Dieter Vollhardt, der Sprecher des SFB 484 "Kooperative Phänomene im Festkörper: Metall-Isolator-Übergänge und Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade", der seit zehn Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.

Glückliche Fügung

"Es war eine glückliche Fügung", erinnert sich Vollhardt, "dass wir Herrn Müller kennenlernten, als die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unseren Sonderforschungsbereich gerade zum zweiten Mal verlängert hatte und wir uns überlegten, wie wir die für Öffentlichkeitsarbeit bewilligten Mittel den Erwartungen der DFG entsprechend innovativ einsetzen könnten."

Wissenschaftsfotografische Besessenheit

Was Müller an hochwertiger und spektakulärer Wissenschaftsfotografie z. B. bereits in Form der zahlreichen von ihm fotografierten Kalender der Fraunhofer-Gesellschaft vorweisen konnte, hätte ihn, Vollhardt, und seine Kollegen am SFB ebenso überzeugt, wie die wissenschaftsfotografische Begeisterung, mit der Müller seine Ideen präsentierte, sie dann im intensiven Dialog mit den Wissenschaftlern konkretisierte und später mit höchst professioneller Präszision umsetzte.

Von Beginn an begeistert

"Es war nicht einfach, dem Müllerschen Perfektionismus bei seinen tagelangen Arbeiten in unseren Labors nachzukommen. Wir und alle, die sie von uns bekommen haben, waren von den vier großformatigen Postern, die hier entstanden sind und die auch in der hochwertigen Produktion von Herrn Müller betreut wurden, von Beginn an begeistert", so Vollhardt. Dass diese Begeisterung nun von der Fachjury eines der angesehensten Wissenschaftsfotografie-Preise geteilt werde, sei eine schöne Bestätigung.

Zentrale Themen des SFB 484

Die vier Motive visualisieren vier Arbeitsthemen des Sonderforschungsbereichs "Kooperative Phänomene im Festkörper: Metall-Isolator-Übergänge und Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade":

Materialdesign unter extremen Bedingungen

Zum Thema "Materialdesign unter extremen Bedingungen" hat Müller eine Szene aus einem Zonenschmelzverfahren festgehalten, bei dem die Strahlung zweier Halogenlampen mit vergoldeten Hohlspiegeln in einem Brennpunkt gebündelt wird. Das als Stab vorgeformte Ausgangsmaterial - chromdotiertes Aluminiumoxid oder besser bekannt als Rubin - wird langsam durch diesen Brennpunkt gezogen, wo es bei einer Temperatur von 2000 °C schmilzt, um anschließend in kristalliner Form zu erstarren.

Laserimpulse für Oxide

In dem mit "Laserpulse für Oxide" betitelten zweiten Motiv zeigt Müller die Arbeit an einer Computer-gesteuerten Ultrahochvakuumkammer, in der hochenergetische Laserpulse es ermöglichen, ultradünne Schichten verschiedener Materialien mit höchster Präzision aufeinander zu stapeln. Durch Kombinationen von Supraleitern, Magneten, Isolatoren und Halbleitern können auf diese Weise Materialien mit völlig neuen Eigenschaften entdeckt und maßgeschneidert werden.

Organische Feldeffekt-Transistoren

Das Motiv "Organische Feldeffekt-Transistoren" zeigt ein Exemplar der jüngsten, aus flexiblen Polymeren hergestellten Generation dieser effizienten elektronischen Schalter, die die Grundlage der modernen Mikroelektronik bilden. Sie lassen sich als dünne Schichten auf nahezu beliebige Substrate - also auch auf Folien oder sogar Papier - aufbringen. Diese organischen Transistoren öffnen das Tor für eine kostengünstige Elektronik der Zukunft.

Elektronen im Nanoring

Ähnlich wie in einem Atom bewegen sich auch die Elektronen in kleinen Metallringen auf Bahnen (Orbitalen), die sich über den ganzen Ring erstrecken. In supraleitenden Ringen verläuft diese Bewegung ohne jeden Widerstand. Das vierte, "Elektronen im Nanoring" betitelte Motiv zeigt die Simulation eines Orbitals in einem quadratischen, supraleitenden Ring mit einer Kantenlänge von ca. 50 Nanometern.

Faszination und Schönheit naturwissenschaftlicher Forschung

"Unsere Absicht war es, die Faszination und Schönheit naturwissenschaftlicher Forschung einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, gerade auch jungen Menschen, deren Interesse und Potentiale wir für die Physik brauchen. Um unsere eigene Begeisterung bei der Erforschung fundamentaler Prinzipien der Natur und ihrer technologischen Konsequenzen auch an Nicht-Experten weitergeben zu können, hat uns Bernd Müller mit seiner Arbeit als exzellenter Wissenschaftsfotograf ein Medium verschafft, das in dieser Beziehung vielleicht weit mehr zu leisten vermag als jeder Text, und das über seinen Zweck hinaus 'einfach schön' ist", resümiert Vollhardt.

Solange der Vorrat reicht

Schulen und sonstige Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen, die sich an der Kommunikation der Faszination und der Schönheit der Physik beteiligen wollen, können die von Bernd Müller fotografierte und nunmehr PUNKT-veredelte Posterserie des Augsburger SFB 484 kostenlos - und solange der Vorrat reicht - anfordern bei:

Prof. Dr. Dieter Vollhardt
Institut für Physik der Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon 0821-598-3700
dieter.vollhardt@physik.uni-augsburg.de
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Fotos zu dieser Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/news340596
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Kontakt zum PUNKT-Preisträger:
Bernd Müller - Fotografie
Maximilianstr. 56
86150 Augsburg
Telefon 0821/519844 oder 0171/8096695
info@berndmueller-fotografie.de
http://www.berndmueller-fotografie.de/
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Zu PUNKT:

Der PUNKT wird seit 2005 jährlich in den Kategorien Text und Foto verliehen. Für die Kategorie Text können Bewerbungen in den Sparten Tageszeitung und Magazin/Zeitschrift/Wochenzeitung eingereicht werden, in der Kategorie Foto in den Sparten Einzelfoto und Fotoserie. Jede Sparte ist mit 5.000 Euro dotiert. Weitere Informationen zum PUNKT sowie alle Gewinnerartikel, -fotos und Informationen zur Ausschreibung zum PUNKT 2010 unter http://www.acatech.de/journalistenpreis-punkt.

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Links:
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